Pfarrkirche -
Geschichte und Beschreibung

https://lobberi.ch/kirche

Pfarrkirche

Adresse:

An St. Sebastian 29
(Die Kirche ist auch ohne Hausnummer leicht zu finden - sie steht direkt hinter der Bücherei ;-))

Öffnungszeiten:

Der Kirchenvorraum ist morgens geöffnet,
nachmittags hält ein logo Aufsichtsdienst die Kirche von 15-17 Uhr offen -
im Herbst und Winter: mittwochs, donnerstags und freitags von 15 – 16 Uhr

Siehe auch:

logo Krippe

logo Orgeln

logo Aufsichtsdienst der kath. Pfarrgemeinde

Innenansicht
360 Grad - Ansicht Innenansicht mit Krippe


Die Pfarrkirche, war nötig geworden, weil die noch 1818 erweiterte logo alte Kirche schon bald nicht mehr die Katholiken Lobberichs fasste, die im Zuge der Industriealisierung ab 1850 gewaltig zugenommen hatten. Sie wurde im neuromanischen Stil realisiert.

Inspirationen:

Eine Abordnung aus Lobberich reiste seinerzeit nach Italien, um sich dort inspirieren zu lassen.

In der Mailänder St. Ambrosiusbasilika aus dem 4. Jh wurden sie fündig:

Innenraum. Foto: Enrico Engelmann - Genehmigung 13. Juni 2018
Herzlichen Dank an Enrico Engelmann der mit Datum vom 13. Juni 2018 die Verwendung des Bildes auf dieser Webseite genehmigt hat.Herr Engelmann betreibt eine Webseite mit Fotos aus Mailand.
Altar_baldachin-Quelle: f-rudolph.info - Genehmigung 19.6.2018

Herzlichen Dank an Pfarrer Dr. Frank W. Rudolph, der mit Datum vom 19. Juni 2018 die Verwendung des Bildes auf dieser Webseite genehmigt hat. Herr Dr. Rudolph betreibt eine Webseite in der er Kirchenräume thematisiert


Der Auftrag für die Lobbericher Kirche ging an das Architektenbüro Rüdell und Odenthal, ausgeführt wurden dei Arbeiten von der Fa. Schmitz aus Grefrath, die Grundsteinlegung erfolgte im Oktober 1891, schon am 15. Oktober 1893 wurde sie eingeweiht. Das Link Kirmesdatum im Oktober ist dennoch kein Kirchweihfest - das Marktdatum "St Ursula" ist älter.

Beide Male war Bischof Dingelstadt (Münster) anwesend, zum Bistum Münster gehörte die Gemeinde bis zur Neugründung des Bistums Aachen im Preußenkonkordat 1929. Das Wappen des Bischofs wurde über dem Nordportal (zur Straße hin) angebracht:
Wappen Bischof Dingelstadt

logo Graf Mirbach - Nachfolger des alteingesessenen Lobbericher Adelsgeschlecht derer von Bocholtz, stiftete einen Teil des Grundes, auf dem die Kirche erbaut wurde. Sein Wappen ziert den Eingang über dem südlichen Seitenportal zum Brockerhof.
logo
Der Brocker Hof ("et Bü-erke") war der Bauernhof zu dem das gestiftete Land gehörte.


Wappen Graf Mirbach zu Harff

Der Innenraum misst eine Länge von 50 Metern, das Querschiff eine Breite von 30 Metern und die Höhe beträgt 20 Meter.

Die Kirche wurde nach Fertigstellung noch ausgemalt, erhielt 1901 eine Kanzel und etwas später den Baldachin nach dem Vorbild der Mailänder Kirche

1938

Inneres 1938

Nach dem Krieg gründete sich 1951 der leer Kirchbauverein, der sich um die Bereitstellung finanzieller Mittel für die Wiederherstellung der Schäden des 2. Weltkrieges, besonders der Fenster, bemühte.

Zwei Kirchenglocken waren dem Schmelzofen entkommen und konnten der Gemeinde zurückgegeben werden.

vor Vat II

Inneres der Kirche um 1970

Eine gründliche Umgestaltung erhielt die Kirche nach den Änderungen des II. Vatikanischen Konziles im Jahre 1976. Um die Messfeier als Tischgemeinschaft deutlicher werden zu lassen wurden Kommunionbank und Kanzel entfernt und ein vierbeiniger Tischaltar in die Mitte gestellt.

Um der Kirche ein helles Inneres zu geben, wurden die Wände weiß gestrichen.


1987-1990 musste die Kirche erneut geschlossen werden, da sich statische Fehler beim Bau durch herabfallende Bruchstücke bemerkbar machten. Während der Bauarbeiten feierte die Gemeinde im Saal des Kolpinhauses, in der Sporthalle der  katholischen Grundschule und später in der kurzfristig hergerichteten Alten Kirche.

Die renovierte Kirche ist durch byzantinisierende Ausmalungen nun wieder etwas farbiger geworden, aber immer noch angenehm hell:

"Dem Eintretenden steht ein schlicht gestalteter, farblich gut abgestimmter und trotz vieler Nischen und Wände nicht überladener Kirchenraum vor Augen."

Inneres 2005

Inneres 2005 (Foto: Michael Drabben)


Vergleichen Sie diese Einblicke mit Panoramen aus der Basilika St. Ambrosius in Mailand.
(2. Panorama) Hier hatten sich Lobbericher Anregungen im 19. Jh. zum Bau der Kirche geholt


  1. Bronzeportal aus d. Jahr 1988.
    Es syrnbolisiert aussen in Bildern die Schuld der Menschen nach der Bibel: Brudermord -Tanz um das goldene Kalb - Ablehnung Erlösung/Kreuzestod.
    Die Rückseite verabschiedet den Besucher durch symbol. Darstellungen.
  2. Madonnen Figur (1895).
  3. Herz-Jesu Figur, (1895).
  4. HI. Nikolaus a.d.16. Jahrhundert. Schnitzerei aus Holland (Maasland).
  5. Pieta, um 1400 (Parler Arbeit).
  6. Antonius v. Padua, (Werkstatt Ferd. Langenberg in Goch / Ende 18. Jh.)
  7. Aloisius v. Ganzaga, (Werkstatt Ferd. Langenberg in Goch / Ende 18. Jh.)
  8. Sebastian (als röm. Offizier, Werkstatt Ferd. Langenberg in Goch / Ende 18. Jh.).
  9. Joseph (Werkstatt Ferd. Langenberg in Goch / Ende 18. Jh.).
  10. Aufsatz des ehem. Hochaltars mit Darstellung der Leidensgeschichte Jesu (Holtmann/Kevelaer um 1900).
  11. Marienaltar auf der Wurzel Jesse aufbauend mit Szenen aus dem Leben der Gottesmutter Maria, wie Verkündigung u. Geburt (um 1900).
  12. Orgel (Späth/Freiburg) 1997.
  13. Papst Cornelius.
  14. Baldachin als Nachbildung d. Baldachin aus der Kirche St.Ambrosio in Mailand mit (v. 1975) Sakramentshaus in Gestalt des brennenden Dornbusches. Zeitgleich wurden der
  15. Hauptaltar (typischer Charakter eines Opfertisches), (15a-c) das Bronzekreuz, die Sitze für Priester und Messdiener und Ambo von Paul Brandenburg entworfen und ausgeführt.
  16. Josephaltar mit Szenen aus dem Leben des hl. Joseph wie Flucht, Werkstatt, Tod (Holtmann/Kevelaer um 1900).
  17. Taufstein (Becken 12./13. Jh.), Sockel m. Löwen und der Bronzedeckel mit Wasser/Fisch - Symbol (v. Titus Reinarz/Sinzig 1999).
    Das Taufbecken ist ausführlich beschrieben auf der Website des Künstlers Titus Reinartz
  18. HI. Sebastian (aus Italien 18. Jh.).
  19. Oben: (aus der alten Kirche) links vom Kreuuz Maria (Spätgotik v. 1550) rechts Johannes (Baroc:k um 1700).
    Darunter: Mutter Anna, Maria, Jesus (Ende 14.Jh.) genannt Anna Selbdritt (zu dritt).
  20. HI. Lucia mit Merkmalen der 2 Einstiche am Hals (Barock 17. Jrl.)
  21. HI. Antonius von Padua (Mitte 18. Jh.).
  22. Andachtsbild "Zur immerwährenden Hilfe" nach einem röm. Marienbild (um 1900).

Die Koch-Lorenz Orgel v.1967 hat 52 Register und besitzt ein Stimmwerk, welches sich hervorragend für die französische Orgelmusik eignet.(mehr zu den Orgeln der Kirche: => weblink)

Fenster: 1954 eingesetzt (Gestaltung: J. Strater/Krefeld - Glaswerkstatt von Dr. Oidtmann/Linnich). Im Langschiff Darstellung Opfer d. Abel, Abraham u. Melchisedech. Im Chor linkes Fenster Verkündigung, mittleres Fenster Kreuzigung, rechtes Fenster Krönung Mariens. Rosetten: Nordseite: Darstellung des lehrenden und wirkenden Christus. Südseite: Auferstehung und über der Orgel der richtende Christus - König der Herrlichkeit. Die kleinen Medaillons i. d. Fenstern zeigen entsprechende Szenen aus den Evangelien. In den 6 Fenstern des Querschiffes Heiligengestalten: HI. Papst Pius X - HI. Herm.-Josef v. Steinfeld - Hl. Monika, HI. Cäcilia - HI. Sebastian - Eínsiedler Antonius.

(Mehr zu Josef Strater)

Der Kreuzweg an der Südseite ist auf Kupfertafeln (Besonderheit!) gemalt worden (H. Holtmann/Kevelaer, von dem auch der Baldachin stammt)


 Geschichte (aus: Johann Finken: Herrlichkeit Lobberich)
 Bilder

Die Orgeln der Pfarrkirche
1967: Einweihung der neuen Orgel

Schäden an der Pfarrkirche vor der Renovierung 2002

Logo Die Glocken

Festtagsgeläute (alle Glocken)


Kunst in der Kirche:

Taufbecken

Ursprüngliche Ausmalung der Kirche durch Hermann Krahforst

1950er Jahre: Kirchenfenster (der Künstler Josef Strater)

1990: Kirchenportal Bericht der GN vom 20. Dezember 1990

Auf den Spuren des Bildschnitzers
Aus der Werkstatt von Ferdinand von Langenberg stammten bis 1931 mehr als 200 Altäre und Heilgenfiguren. Bekannt wurde der Gocher als "Holzschnitzer vom Niederrhein". Von (ihm sind auch) die vier Heiligenfiguren unter der Nordrosette in der Kirche St. Sebastian in Lobberich: Josef, Sebastian, Aloisius und Antonius.


Kurioses


Die Pläne der in Lobberich tätigen Architekten wurden auch für die Pfarrgemeinde St. Aloysius in Iserlohn verwendet, als dort 1891-93 eine neue Pfarrkirche errichtet wurde. Die Iserlohner Kirche wurde am 16. Juni 1894 konsekriert.

"Das Paderborner Generalvikariat lehnte den Entwurf der Lobbericher Architekten Rüdell und Odenthal für den Kirchenbau zunächst ab, unter anderem weil dieser mit „den Doppeltürmen der Giebelfront, den rein dekorativen Chortürmen und den vielen Bogenfenstern das Maß einer den Verhältnissen entsprechenden und angemessenen Ausstattung erheblich überschreite“. Als die Iserlohner dann aber drohten, lieber in der Notkirche bleiben zu wollen, gab die Bistumsleitung nach."
(Quelle: Weblink https://www.derdom.de)


St. Sebastian Lobberich im Vergleich mit St. Alois in Iserlohn


St. Sebastian, Lobberich


St. Aloysius, Iserlohn

Der Pressestelle der Stadt Iserlohn ein herzliches Dankeschön! 


St. Sebastian, Lobberich


St. Aloysius, Iserlohn

Der Pfarrgemeinde St. Aloisius ein herzliches Dankeschön!


Es gibt weitere Ähnlichkeiten:


Hamburger Mariendom
Foto mit frdl. Genehmigung vom 18.3.2010
Fotoarchiv Kinkel


Lobbericher Sebastianuskirche

Die neue romanische Pfarrkirche (J. Finken: "Herrlichkeit Lobberich": S. 137-148)


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Literatur