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Donnerstag, 24. April 2003


Hospizgruppe Nettetal stellt sich vor


Zwölf Männer und Frauen helfen Schwerkranken und deren Angehörigen im finalen Stadium / Neuartige Hilfe in Nettetal

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Die ambulante Hospizgruppe Nettetal existiert nun schon seit cirka einem Jahr. Nach einer etwa einjährigen intensiven Vorbereitungszeit in zwei Kursen und einem Praktikum möchten die zwölf Männer und Frauen den sterbenden Menschen ihre Hilfe anbieten. Die Hospizgruppe ist eine von drei Gruppen, die im Raum Grefrath, Kempen und Nettetal ihre ehrenamtliche Arbeit begonnen haben. Die Nettetaler Gruppe wird von Dorothe Kolanus geleitet.

Ein Mitglied der Nettetaler Gruppe ist Manfred Tagage. Der Leuther entschloss sich nach einem Todesfall in der Familie und einer eigenen schweren Krankheit, die er überlebte, anderen Menschen zu helfen. "Nach den Schicksalsschlägen in der Familie habe ich angefangen, mich mit dem Thema Tod auseinander zu setzen. Ich habe viele Bücher gelesen, die mir aber viel zu theoretisch waren. "Nachdem ich eine Anzeige in der Zeitung gelesen habe, dass man Mitglieder für eine Hospizgruppe sucht, entschloss ich mich, mich der Gruppe anzuschließen", erklärt Tagage.

Im Zentrum der Arbeit der Hospizgruppe steht der sterbende Mensch und seine Angehörigen. Ausschlaggebend ist immer, dass die Menschen ihre letzte Lebensphase nicht einsam und von der Gesellschaft getrennt verbringen, sondern menschliche Wärme, Fürsorge, Aufmerksamkeit aber auch Wahrhaftigkeit bekommen. "Wenn ich durch meine Arbeit helfen kann, dass nur ein Mensch weniger einsam im Krankenhaus oder zu Hause stirbt, hat sich die Mühe schon gelohnt".

In der Praxis sieht die Hilfe der Hospizgruppe folgendermaßen aus: Die Angehörigen können im sogenannten "fmalen Stadium" die Hospizgruppe anrufen, die dann zu einem Vorgespräch zu Besuch konunt. Dabei werden alle notwendigen Einzelheiten abgesprochen. Wir können den Angehörigen Zeit anbieten, das heißt, wir halten am Bett des Sterbenden sogenannte Sitzwachen ab, damit die Angehörigen einmal Zeit zum Durchatmen haben. Die Malteser Hospizarbeit zielt vor allem auf Fürsorge und lindernde Hilfe, nicht auf lebensverlängernde Maßnahrnen.

Einmal im Monat trifft sich die Hospizgruppe in den Raumen der Nettetaler Malteser in Lobberich (v.Ln.r): Katharina Wehling, Conny Kriwett, Elisabeth Bermges, Leiterin Dorothe Kolanus, Stefanie Pyttlich, Georg Hüskes, Manfred Tagage und Karin Küppers (1.). Es fehlen Dorothea Bartowski, Katharina Schmitz und Gisela Knorr Foto: S. Zehner

Die Grundidee richtet sich gegen die aktive Sterbehilfe. Durch die angebotene Hilfe soll der letzte Lebensabschnitt für den Betroffenen, egal welcher Herkunft, Glauben oder Weltanschalung, und seinen Angehörigen so lebenswert wie möglich gestaltet werden.

"Unsere Dienste erstrecken sich von den Sitzwachen, Gespräche mit den sterbenden Menschen sowie der Unterstützung der Angehörigen, indem wir Botengänge übemehmen oder eine Vorbereitung auf den nahenden Abschied geben sowie die Möglichkeit der Schrnerzbehandlung in Kooperation mit Ärzten", erläutert Tagage.

Wenn Sie die Hilfe der Hospizgruppe in Anspruch nehmen möchten, melden Sie sich bei der Hospizreferentin Dorothe Kolanus, Telefon 02153/954848.


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