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Donnerstag, 14. Juli 2005


Weniger Pleiten im Grenzland


Insolvenzmeldungen: Kreis Viersen schneidet extrem gut ab

Von Thomas Hofftnann

Grenzland. Manchmal kornmen auch gute Nachrichten von "creditreform": "Die Zahl der Unternehmen, die 2005 Insolvenz angemeldet haben, ist im Kreis Viersen deutlich niederiger als im gleichen Zeitraum 2004." Arme Sahin, Konjunkturforscherin des Inkassounternehmens, staunte selbst nachdem sie die Zahlen aus ihren Unterlagen herausgefischt hatte: "106 Unternehmen gingen im ersten Halbjahr 2004 zum Amtsgericht, dieses Jahr waren es nur 85." Gut sähe es auch in Bezug auf die zahlungsunfähigen Privatpersonen aus, so die Rechtsanwältin: "Hier stiegen zwar die Meldungen von 179 auf 180, im Bundesdurchschnitt allerdings machte unser Unternehmen eine Steigerung von über 30 Prozent aus." Deutschlandweit ginge es aufwärts, so Sahm, aber nicht so schnell wie im Grenzland: "Die Meldungen bei den Unternehmen sanken durchschnittlich um etwa sechs Prozent, hier vor Ort waren es deutlich mehr."

"Das ist ein erfreuliches Ergebnis", kommentierte der Chef der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG), Rolf Adolphs: "Aber auch ein Ergebnis der hiesigen Wirtschaftsstruktur. Viele mittelständische Inhabergeführte Firmen gibt es hier - die packen's an, wenn es darum geht, den Gang zum Amtsgericht zu verhindern. 'Unsere' Chefs gehen ans Eingemachte, nutzen alle Möglichkeiten, greifen auf Reserven zurück. Das macht unsere Wirtschaft aus, das zeigt sich in solchen Ergebnissen."

Licht am Ende des langen Tunnels? Indikator für die wirtschaftliche Erholung
im Kreis Viersen könnten die von "creditreforin" veröffentlichten Zahlen sein
.

"Der Kreis Viersen verzeichnet ohnehin einen Zuwachs an Wirtschaftskraft", weiß Georg Ficke von der IHK: "Generell ein Standort, der zunehmend erkannt wird." Im ganzen Jahr 2004, so Ficke, habe das Grenzland schon stark zugelegt: "Und das zeigt sich jetzt in diesen Zahlen." "Ein halbvolles Glas Bier", fand er ein gutes Bild, "das jetzt langsam noch voller wird - so muss man das sehen."

Dennoch: Vor übereilten "Hurra-Rufen" warnen die Wirtschafts-Experten. Aus der Momentaufnahme, so heißt es unisono, kann erst ein Trend werden, wenn die Zahlen noch mehrfach bestätigt werden. Etwa am 31. Dezember, dann am 30. Juni 2006.

"Grundsätzlich", kommetierte Prof. Dr. Bernd Simonis, "ist unsere Wirtschaft besser positioniert als etwa in den Ballungsräumen." Sirnonis ist Schwalmtaler und Dozent für Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Niederrhein. "Aber", sagte er, "ich kenne den Grund für diese Zahlen nicht. Sie sagen auch zu wenig aus - wir wissen nicht wie viele Arbeitsplätze etwa verloren gingen. Warten wir ab - ob es ein statistischer Ausrutscher oder aber tatsächlich der Silberstreif am Horizont ist. Das kann uns nur die Zukunft sagen."

Dennoch - die Momentaufnahme lässt hoffen: Im Grenzland sah es von Januar bis Juni schlicht besser aus als in den meisten anderen Regionen der Republik. Und das nicht nur landschaftlich...


CDU wählte neue Spitze


Tränenreicher Abschied von Müllers-Kostas /
Jürgen Boyxen gab sich kämpferisch

Von Danlela Veugelers

Nettetal. Dicht gedrängt saßen die CDU-Mitglieder am vergangenen Mittwoch im kleinen Saal des Restaurants Quellensee, um die Zukunft ihrer Partei mitzubestimmen. Wären alle 566 Parteimitglieder gekommen, man hätte die Wahl des neuen Vorsitzenden, Jürgen Boyxen ins Freie verlegen müssen. So konnten die Christdemokraten mit überwältigenden 91 von 101 Stimmen den Lobbericher Rechtsanwalt (Bildmitte unten) wählen.

Zuvor verabschiedete sich die "Interimsvorsitzende" Beatrix Müllers-Kostas, unter deren Ära die Nettetaler CDU drei Wahlen gewinnen konnte. Sentimental wurde die Vorsitzende, als es um ihre Dankesworte ging: "Ihr hattet es nicht leicht mit mir, da ich als Frau andere Entscheidungsmuster habe". Besonders dankte sie dem Fraktionsvorsitzenden Günter Werner, "der mich in allem so wunderbar unterstützt hat".

Beim Kassenbericht konnte Christian Stein einen Mitgliederzuwachs vermelden. Zudem rief er seine Partei auf, die Kampagne "600 plus X" zu starten. Für den Anwerber des 600. Parteimitgliedes gäbe es dann auch ein "ganz besonderes Geschenk von mir", witzelte Stein. Der Blick auf die Kasse biete einen gesunden und geordneten Haushalt, so dass auch die Kassenprüfer keine Beanstandungen hatten.

Mit einer etwas ungewöhnlichen Bitte trat Kreisvorsitzender Marcus Optendrenk nach der Begrüßung von Landrat Peter Ottmann, dem ehemaligen Vorsitzenden Konrad Achtert und Landtagsmitglied Christian Weisbrich sowie Bürgermeister Christian Wagner an die Parteimitglieder heran. Um einen erfolgreichen Bundestagswahlkampf zu organisieren, suche die CDU noch Spender, da "wir einen Wahlkampf ohne Rücklagen führen".

Was folgte, war eine überzeugende Vorstellung des neuen Vorsitzenden Jürgen Boyxen. Gelächter gab es beim Thema Wohnort: "Ich bin gebürtiger Lobbericher. und hoffe dies ist keine Erblast". Er rief seine Partei dazu auf, sich auf seine christlich sozialen Wurzeln zu besinnen. "Wir dürfen uns nicht am Ausverkauf von Werten beteiligen", mahnte er.

Der neue stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Christian Weisbrich, gab zwischen den Wahlgängen einen kurzen Bericht aus Düsseldorf.

Bei den Wahlgängen gab es folgende Ergebnisse: Vorsitzender Jürgen Boyxen, Stellvertreter: Sebastian Bartsch (79), Michael Radomski (59) und Thomas Zündel (76), Geschäftsführer Heinz 'Robert Reiners, Schatzmeister Christian Stein, Pressesprecher Eberhard Lange und Beisitzer. Ofiver Schilden, Thomas Franken, Hubert Schröder, Wolfgang Peters, Christian Lange, Stefan Berten, Katrin Böhnk und Andrea Rex. Fünf der acht Beisitzer stammen aus der JU und Michael Radomski ist im JU-Bundesvorstand.

Kommentar:

Der Wohnort spielt doch eine Rolle

Von Daniela Veugelers

Die CDU Nettetal hat mit Jürgen Boyxen einen neuen, zupackenden Vorsitzenden. Obwohl sein soziales Engagement sich tadellos liest und er als Vorsitzender der CDA unablässig für die Aufrechterhaltung von Werten kämpft, wird sein Stand in der Partei nicht einfach sein.

Sein Wahlergebnis überzeugte, konnte jedoch auch.nicht darüber hinwegtäuschen, dass einige Parteimitglieder mit der Wahl nicht ganz einverstanden waren. Zurecht, mag man meinen, wenn man Folgendes für bare Münze und nicht gekränkte Eitelkeiten nimmt. er Kaldenkirchener Ingo Heymann hatte sich als Parteivorsitzender zur Verfügung gestellt, wurde jedoch vom Fraktionsvorsitzenden Günter Werner mit den Worten abgebügelt: "Mit den Lobberichern gibt es diese Kaldenkirchener Lösung nicht".

Heymann zog zurück und alle anderen Stadtverbände hatten somit keine Chance auf ihr eigenes Votum. Dort hieß es, der bisherige Stellvertreter Heymann stehe nicht zur Verfügung! Jedoch, was soll man sich beklagen, die Partei hat gewählt.

Der neue Parteivorsitzende muss jedoch eine Menge Integrationsarbeit bei den Stadtteilen leisten, damit es nicht heißt: "Typisch Lobberich".


Der Sprint ist seine Stärke


Meistertitel für Michael Pot d'Or bei den "Westdeutschen"

Kanu/Nettetal. Bei den nationalen Ranglisten in Duisburg im April und Mai überzeugte der Nettetaler Michael Pot d'Or, der nun in der Herren-Leistungsklasse startet, über die Kurzstecke. Hier wurde der Achtzehnjährige von insgesamt 42 Sportlern in der Leistungsklasse aus ganz Deutschland Neunter über die 250-Meter-Strecke im Kanu-Einer.

"Es ist nicht einfach, wenn man gegen Deutschlands absoluter Elite antreten muss, Namhafte Konkurrenz wie die Olympiasieger Ronald Rauhe und Tim Wieskötter machen es einem Einsteiger in der Leistungsklasse nicht einfach", sagte der Nettetaler. Auch wenn seine Platzierung in diesem Jahr noch nicht direkt für die Qualifikation der Nationalmannschaft reichte, ist er mit seinem 20. Platz in der Gesamtrangliste zufrieden.


Michael Pot d'Or in und auf seinem Element.

"Es ist mein erstes Jahr bei den ganz Großen. Nur die Wenigsten schaffen es, von der Juniorenklasse sofort in der Leistungsklasse erfolgreich zu sein. Mit meinem neunten Platz habe ich gesehen, dass ich gar nicht soweit entfernt bin. Aber es liegt noch ein hartes Stück vor mir, um die gesteckten Ziele zu erreichen."

Bei der internationalen Regatta im Juni in Amsterdam könnte der erfolgsverwöhnte Kanute seine Leistung unter Beweis stellen und sich am Ende über eine reichliche Medaillenausbeute freuen. Der Sportler trat für die Kanugemeinschaft Essen (KGE) in allen Bootsklassen an und erreichte in allen Disziplinen die Endläufe. Nach diesem erfolgreichem Wochenende kehrte der Nettetaler Sportler einmal mit Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze nach Hause.

Am letzten Wochenende bei den Westdeutschen Meisterschaften in Duisburg zeigte Michael erneut seine Stärke über die Sprintstrecke (200 Meter). Hier durfte er sich nach einem ersten Platz im Vorlauf über den Vizemeistertitel im Kajak-Einer Finale freuen. Auch in den Mannschaftsbooten war Michael Pot d'Or an diesem Wochenende sehr erfolgreich. Nach ,einem spannenden Zielfinish erreichte Pot d'Or mit seinen Mannschaftskameraden im Vierer über die 200-MeterStrecke den Sieg bei der Landesmeisterschaft 2005 und damit den erhofften Landesmeister-litel. Im Kajak-Vierer über 500 Meter holten sie Silber und über die 1.000 Meter Strecke Bronze. Abschließend bemerkte der Junioren-Europameister 2004: "Ich werde so intensiv wie möglich weiter trainieren, um im nächsten oder übernächsten Jahr auch wieder internationale Erfolge zu erreichen."


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