Anwohner der Hochstraße fürchten sich davor, ein „Dead End“ zu werden



Donnerstag, 20. Januar 2011

Bald schon rücken die Bagger wieder in der Lobbericher Innenstadt an. Dieses Mal geht es um die obere Hochstraße, die im Rahmen der Sanierung der Fußgängerzone in Angriff genommen wird.

Dies bedeutet neben rückläufigem Umsatz und Unannehmlichkeiten auch die Beteiligung an den Sanierungskosten durch sogenannte KAG-Mittel. Im Frühjahr beginnen die Arbeiten am Kanal und an den Versorgungsleitungen. Ab Juni soll dann die Herstellung der Straße folgen.

Bevor am gestrigen Mittwoch die Stadt die Anlieger der oberen Hochstraße und der Von-Bocholtz-Straße zu einer Informationsveranstaltung geladen hatte, trafen sich am Montag eine Handvoll Anlieger, um vorab und inoffiziell auf Einladung von Hans Schatten im „Hotel Stadt Lobberich“ die eigenen Positionen besprechen zu können. Bei dem Treffen machte ein Hausbesitzer seinem Ärger Luft, in dem er bemängelte, dass die Stadt von ihm für viel Geld die Anpassung des Hauseinganges an das Niveau der Fußgängerzone verlangte, die jetzt mit dem Neubau nach kurzer Zeit überflüssig erscheine.

Diskutiert wurde auch die Frage, ob die Stadtwerke, die die Leitungssysteme erneuern, nicht auch die Kosten für die Neuversiegelung übernehmen müsste. Trotz allem Ärger, erkannten alle Anwesenden, dass „etwas getan“ werden müsse, um die Straße hochwertig und attraktiv zu gestalten.

Dennoch bleibe die Furcht, die obere Hochstraße könne zu einem „Dead End“ werden, wenn mit Kaufland ein Magnet an der anderen Seite der Innenstadt entstehe.

Lesen Sie auf Seite 5 über das Projekt „Gaslicht“ von Ralf Schmeink.


Gaslicht ist ein Alleinstellungsmerkmal”


Initiative „Pro Gaslicht" setzt sich für Gaslichtlampen in der Fußgängerzone ein

Der Initiativkreis „Pro Gaslicht" möchte in der Lobbericher Fußgängerzone neues Gaslicht installieren
Ralf Schmeink hofft dabei auf ein einsehen der Stadt. Montage: Initiavkreis

Grenzland (Red). Der Initiativkreis „Pro Gaslicht", setzt sich seit längerem für den Erhalt der verbleibenden Gaslaternen in Lobberich ein, „weil damit ein Kulturgut erhalten bleibt", formuliert es Sprecher Ralf Schmeink. Das Ziel der Initiative ist es, nicht nur die verbliebenen 16 Gaslaternen in Lobberich zu erhalten, sondern auch bei der Erneuerung der Fußgängerzone neue Gaslaternen anzuschließen. Für sein Vorhaben warb Ralf Schmeink jetzt am Montag bei einer Anliegerversammlung im „Hotel Stadt Lobberich".

Zu diesem Zweck präsentierte Schmeink eine historische Gaslaterne, die durch eine Gasflasche gespeist wurde.

„Seit 1877 gibt es in Lobberich Gaslicht. Es wäre schön, wenn wir im nächsten Jahr 2012 das 125 Jährige mit neuen Gaslaternen hier in der historischen Innenstadt feiern könnten", warb er. Der Lobbericher kämpft dafür, dass der Einsatz von Gaslaternen bei der Neugestaltung von Hoch- und von-Bocholtz-Straße diskutiert wird. „Natürlich können die üblichen Laternen auf Gas umgerüstet werden. Es lohnt sich aber, wegen der erfahrungsgemäß langlebigeren Gaslichttechnik auch eine andere, zeitlosere Optik in Betracht zu ziehen." Gaslaternen haben nach Angaben der Initiative eine Lebensdauer von 100 und mehr Jahren.

Schmeink informierte, dass andere Städte zum Teil in alten Gaslaternenhüllen auch in ihren Fußgängerzonen gelbes Natriumdampflicht installiert hätten. „Die Energieeffizienz dieser Technik ist unbestritten. Auch bei Stromleuchten gäbe es finanzielle Vorteile bei den laufenden Betriebskosten", so Schmeink. Der Lobbericher betonte daher klar und deutlich, dass das Plädoyer für Gaslicht Geld kostet. „Gaslicht ist auf Grund des Energie- und Wartungsaufwandes im Betrieb deutlich teurer".

Der Initiative geht es allerdings darum, dass die Verwaltung erkennt, dass man mit dem Thema Gaslicht Werbung für die Stadt machen kann. „Eine Finanzierung von Gaslichtlampen durch Paten- ist nur erforderlich, wenn die Stadt und die Stadtwerke ausgerechnet bei unserem kulturellen Erbe den Sparzwang betont", so Schmeink.

Er warf auch die Frage in die Runde, ob die Stadtwerke nicht jährlich eine Menge Geld durch die von den Anwohner mitfinanzierte LED-Leuchten am Schulzenburgweg und Brabanter Straße verdienten. „Die geringe Anzahl an Gaslichtpunktra macht die einzelne' Laterne so teuer", so Schmeink.

Die Frage müsse gestellt werden dürfen, ob Einsparungen an der einen Seite nicht mit höheren Betriebskosten auf der anderen Seite als ausgeglichen betrachtet werden könnten, wenn für die Installation teureren Lichts besondere Gründe vorliegen. Auf die Hochstraße träfen - so Schmeink - solche besondere Gründe zu: Da Lobberich als einzige Kleinstadt weltweit Gaslicht in ungebrochener Tradition vorweisen könne, müsse man darüber nachdenken, dieses Alleinstellungsmerkmal ins „Wohnzimmer der Stadt" also ins Zentrum zu holen.

Auf der oberen Hochstraße sei ohnehin eine Erneuerung der Versorgungsleitungen geplant, so dass dies hier und jetzt ohne besondere Installationskosten geschehen könne. Die Straße selbst sei eine alte Straße Lobberichs, die den Abriss des Stadtkerns an Süchtelner- Markt- und Kempener Straße überstanden habe und einen geringen Rest an alter städtischer Substanz darstelle.

Schmeink warf die Frage in den Raum, wieviel eine gute Beleuchtung im Zentrum wert sein dürfe: „Ist nicht die Beleuchtung im Zentrum für das Image der Stadt um ein Vielfaches wichtiger als die Beleuchtung abgelegener Wohngebiete?" Schmeink berichtete auch von parallel laufenden Bemühungen, bei privaten Betreibern Gaslicht zu installieren. Das Gaslicht stößt auf hohe Sympathie und großes Interesse", betonte er.

Am Ende des Abends waren eventuell vorhandene Vorbehalte dem Gaslicht gegenüber ausgeräumt. Spontan fanden sich anwesende Hauseigentümer bereit, die Anbringung von Wandarmen am eigenen Gebäude zuzulassen. In einigen Tagen führt Schmeink ein erneuetes Gespräch mit der Stadt zu dem Thema.


Stadt erhöht die Gebühren nur leicht


(DV) Die Stadt schiebt ein Rekord-Defizit von zehn Millionen Euro vor sich her. Die Bürger fragen sich nun, ob das Loch in der Stadtkasse durch steigende Gebühren gestopft werden soll. Im Gespräch mit Stadtkämmerer Norbert Müller zeigte sich jedoch, dass der Stadtrat zum Jahreswechsel nur „geringfügige Erhöhungen“ beschlossen hat. In den meisten Fällen sind gestiegenen Personalkosten der Grund für die Erhöhung.

Im Falle der Abfallentsorgung können sich einige Bürger sogar auf eine Erstattung von Gebühren freuen. Die mögliche Rückerstattung erhalten die Nettetaler gemeinsam mit dem Grundbesitzbescheid Mitte Februar. Seit der Umstellung auf das Ident- System (abgerechnet wird nur die Tonnen-Leerung) hat Kämmerer Müller einen bewussteren Umgang mit Müll festgestellt. „Die Müllmenge ist überdurchschnittlich gesunken“. Neben der reduzierten Müllmenge steigen die Pauschalgebühren für Tonnen und Abfallsäcke zwischen einem und fünf Prozent.

Im Bereich der Straßenreinigung sind die Gebühren aufgrund des strengen Winters leicht angestiegen. Im Bereich von Fußgängerzonen sind es 16 Prozent und bei Haupt- und Anwohnerstraßen 25 Prozent. So zahlten die Hauseigentümer im vergangenen Jahr 1,20 Euro Gebühr pro laufendem Meter Wegefläche. In diesem Jahr sind es 1,44 Euro. „Bei einem Grundstück mit acht Metern macht das eine Kostenteigerung von 9,60 Euro im Jahr“, informiert der Kämmerer.

Leichte Kostensteigerungen verzeichnet die Stadt bei den Friedhofsgebühren mit einem Plus von 1,1 Prozent. Die Kosten beispielsweise für die Friedhofskapelle steigen um 1,14 Prozent.

Sparsam geht der Nettetaler mit seinem Wasser um. Doch der sinkende Frisch-wasserverbrauch hat auch einen Haken: Der Anteil der Abwasserkosten steigt, da das System auch bei geringerer Nutzung gewartet werden muss. „Bei der Erhöhung sprechen wir von Beiträgen zwischen einem und zwei Euro“, informiert Müller.


Zwei Punkte einfach mal mitnehmen


Auch wer Meister werden kann, wer Meister werden will, wird nicht in jedem Spiel Topleistungen abrufen können. Manchmal reichen eben die zwei Punkte. Oberligist TV Lobberich behauptete mit dem 30:25-Sieg gegen den TV Beyeröhde II den zweiten Platz. Das muss für dieses Wochenende reichen.

Trotz eines famosen Starts (5:0-Führung nach vier Minuten) fanden die Lobbericherinnen nicht zu einer durchweg konstanten Leistung. Noch bis zur 15. Minute lief alles nach Plan, dann steigerte sich Beyeröhde und verkürzte zum 10:11. Dieses knappe Zwischenresultat war auch die Folge von Lobberichs Fehlern und Wurfpech. Doch bis zur Pause legte der TVL auf 17:10 vor – und alles schien wieder in Butter. „Wir haben alles gezeigt – von gut bis schlecht“, analysierte TVL-Spielertrainerin Melanie Baude nach dem Spiel. Dieser „Wellenhandball“ setzte sich auch in der zweiten Halbzeit fort. Lobberich setzte sich auf 22:12 ab, ließ die Gäste aber wieder bis zum 23:28 herankommen. In Gefahr geriet der Sieg nicht. Gegenüber den Niederlagen in Lank und im Pokal gegen Gartenstadt zeigte sich der TVL verbessert. „Ich wünsche mir, dass wir einmal über 60 Minuten konstant unser Spiel aufziehen können“, sagte Melanie Baude auch im Hinblick auf die nächste Partie beim Rheydter TV, der am Wochenende einen beeindruckenden 40:32-Sieg in Düsseldorf landete.

Verbandsligist ASV Süchteln darf aufatmen. Gegen den Rheydter TV II landete das Team vom Trainergespann Frank Schuren und Wolfgang Kox einen sicheren 29:19-Sieg und vergrößerte den Abstand zum Abstiegsplatz. „Das war gut für die Seele“, sagte Frank Schuren, der nach der Pokalniederlage bei der SG Dülken einige Gespräche geführt hatte. „Die Mannschaft stand in der Verpflichtung, gut zu sein“, meinte Schuren. Gleich in den ersten fünf Minuten scheiterte der ASV zwar viermal beim Gegenstoß, behielt aber die Übersicht. Bis zur 40. Minute hatte der ASV leichte Vorteile, in Toren machte sich das jedoch noch nicht bemerkbar (16:15). Jetzt aber: Bis zur 50. Minute legte Süchteln einen 10:0-Lauf hin, das Spiel war entschieden. Anke Krüger, wieder eine sehr sichere Torhüterin, leitete viele Konter ein. Der ASV hatte jetzt die nötige Geduld und blieb auch bei der dritten Welle höchst gefährlich. Jetzt folgt die Heimpartie gegen den SSV Gartenstadt. „Die haben sicherlich noch eine Rechnung gegen uns offen“, ahnt Frank Schuren. Der ASV hatte das Hinspiel etwas überraschend gewonnen. Wenn Süchteln die Form konservieren kann, sind aber wieder zwei Punkte möglich.


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