Logo

Fünfzehntes Kapitel - Die Adelssitze Lobberich's

5. Das Lehngut "zu Heythuysen" und seine Besitzer
(Bengmannshof.)

Ueber dieses Gut schreibt Fahne 1): " Hof zu Heithausen, an Haus Ingenhoven grenzend (das Hagelkreuz steht auf seinem Boden,) wurde 1497 von Goert von Heithuysen besessen und wird als ganz frei bezeichnet, Er läßt sich jetzt nicht mehr ermitteln." - In letzterem Falle hat Herr Fahne sich aber geirrt, denn seine Lage und Größe ist noch genau bekannt. Daß das Hagelkreuz auf seinem Boden steht, besagt eine Urkunde vom Jahre 1643 mit den Worten: "daß der Platz herkommende aus heithausen gutt, daß creutz aber erbauwet von die Erbgenamen des Hauß Bocholtz." - In der Nähe des Bengmannshofes, dem Herrn Gerhard Heythausen gehörig, liegt ein jedoch nicht zu diesem Hof gehörendes Stück Ackerland welches noch heute "op de Borg" hießt und wo ehedem das adelige Haus gelegen hat. Auch der genante Bengmannshof der spätere Familiensitz, besitzt noch 20 Morgen seines Ackerlandes von jedem Gute. Das Lehngut zu Heythausen besaß ca. 50 Morgen Ackerland, welche nach einer Urkunde vom Jahre 1720²) folgende Lage hatten:

Ziff 1) Bocholtz, I.Bd. I. Abtl, S288.

Ziff 2) Urkunde im Besitz des Herrn Gerhard Heythausen auf Bengmannshof zu Lobberich.

Seite 107

"Extract uyt het Denumbrement vant leen verscheyde parceelen uyt t' leen toe heythuysen, gelegen binnen de Herrlyckheyt Lobberich.

Het goedt off te leen toe Heyhuys aen Syne Conigl. Mejesteyt als Herzogh van Gelre met vyffthien goltgulden te verhergewaeden leenroerigh waerven den ondergsch. tegenwoordigen leendraeger is, betaelt in ontrent des vyfftigh morgen Bouwlandt Synde verdeylt ende gelegen als volgth:

1. De besitters vant Adelyck huys Bocholtz tot Lobberyck hebben hiervan negenthien morgen, gelegen ter eenere neffens Tilman Smitter landt ter andere syde neffens de Erffgenaemen van Peter Rölkens landt Schietende op en Kerckwegh vant huys bocholtz ende of jet land van paulus Kessels.

2.jochim Bengmans twintigh morgen waervan tweelf morgen syn gelegen ter eenere neffens Theisken Deurckens landt ter andere syde neffens Steger kerckwegh Schietende op het landt van Theisken Bux (Bex?) ende van Hein Huysers. Des resteerende acht morgen gelegen ter eenere neffens des Steger kerckwegh ende ter andere syde neffens de beecke schietende op het land vant huys bocholtz.

3. Theisken Deurckens seven morgen gelegen ter eenere neffens jochim bengmans landt ter andere syde neffens synen mistweg schietende ob het landt van jochim Bengmans ende syn eyen landt.

4. De Erffgenaemen van Peter Rölkens vier mogen gelegen te eenere neffens het landt van Teves heunckes ter andere syde neffens hun eygen landt, schietende op den kerckwegh vant huys Bocholtz ende Bengmans Stratien.

In oircone is dese geteekent tot Lobberich, den 20. uny 1720, was onderteekent: Gerrit Heythausen.

Eine weitere noch vorhandene Urkunde besagt und über die ehemalige Größe des genannten Lehens, übereinstimmend mit der genannten, ebenfalls folgendes: 1)

"Copie "Denombrement Van het Leen toe heythuyen, gelegen binnen De Herrlyckheyt Lobberich als volght:

Het Goedt ofte Leen Toe Heythuysen, an syne Coneckl: Majesteyt als Hertogh van Gelre, met vyffthien Goldgulden te verhergewaaden, Leenverigh, Waervan den.ondergeschweven Leendraeger is, bestaet in omtrent De vyfftigh morgen bouwlandt, zynde verdeylt ende gelegen als volght:

Eerstens De besitters Van't Adelyck Huys boeckholtz tot Lobberich hebben hievon negenthien morgen, waervan

Ziff 1) Urkunde im Besitze des Herrn Gerhard Heythausen auf Bengmannshof zu Lobberich.

Seite 107 zweite Spalte

Teghens woordigh den vryheere van Bentinck besitt De helffte ad negen ende eenen halven morgen, gelegen acht morgen tüschen Den Veheweg (Viehweg) Den Kerckwegh van den Huyse Boeckholt, Der Wedue en Erffgen: Jan Kessels (Pauelshof) Landereyen, ende die von Peter Rölkes; Den eenen ende eenen halven morgen tüschen De Landereyen van den Huyse Boeckholt; - ende D' andere helffte ad negen ende eenen halven morgen besitt den vry Heere van Mirbach, gelegen tüschen Den Moelenweg (Mühlenweg) van't Neerboeckholt, De Erffen van den andergesch: Leen:=draeger, ende von dem Huyse Boeckholt.

Twedens besitt Joannes heithausen toegenoemt (zugenannt) Bengmans Twintigh morgen, Waervon twelf morgen Zyn glegen Matthias Dörckes ter eene ende neffens Den Steeger Kerckwegh, ende ter andere Syden neffens de beeke aldaer, schietende o 't Land van't huys Bockholt.

Derdens Matthis Dörckens seven morgen gelegen ter eenre neffens Joannes heithausen toegenoemt Benmans Land, ter andere Syden Synenen Mitwegh, Schitende ob het Land van Joannes heithausen ende syn eygen Landt.

Vierdens des Wedue en Erffen: van Cryn Roelikens vier morgen, gelegen ter eenre Philip Cremers Land ende ter andere Syden hun eygen Land, schitende op den kerckwegh van't huys Bockholt ende Dyen van Bengmans; in oirconde is dese geteeckent Tot Lobberich den 9den Decemb: 1782. was onderteckent Johannes Heithausen.1)

Fernere Urkunden besagen uns noch: Der (später in der Stammtafel noch vorkommende) Tilman von heythuysen seine Ehefrau Cunigunge von Wewort; (Weverden) Dries von heythuysen und Baets (Beatrix) seine Ehefrau und Ida von Heythuysen, "vererbpachten" mit den Erbgenamen von Krickenbeck am 6. Januar 1441 die "Kaethmühle" zu Lobberich.²)

Anm. 1) Die in dem Denobrement v.J. 1720, sowie in diesem v.J. 1782 genannten 20 Morgen des Hauses Bocholtz sind wohl das Drittel des "Lehngutes Heythausen, welches Goert von Heythausen 1497 verpfändete; diese Pfändung verlängerte sein Sohn Wilhelm von Heythausen und seine Erben überließen dieses Drittel i.J. 1590 an von Bocholtz, wie wir noch sehen werden. Die in den vorgenanten Denobrementen genannten 11 Morgen von Dörkens und Roelkens werden ebenfalls wohl durch Geschwister, die in Lobberich heirateten, von Heythausen oder Bengmannshofe abgetrennt worden sein.

²) Fahne, Bocholtz, II. Bd. Köln, 1860

Seite 108

August 1497 genehmigte Karl Herzog von Geldern und Jülich, Graf zu Zütphen, als Lehnsherr , daß die Verpfändung des Hofes zu Heithusen im Kirchspiel Lobberich, welche Goert von Heithausen dem Peter von Bocholtz eingeräumt hat und die jetzt abgelaufen ist, durch Wilhelm von Heithausen verlängert werden darf.1) Der vorgenannte kommt als Goert von Heythauß noch i.J. 1481 vor.²) Am 17. Mai 1523 verkaufte Aelet (Adelheid) von Heithausen, die Tochter des verstorbenen Goert, 4 Sester Roggen aus der "Kaetmühle" zu Lobberich und ihren Latenzins aus der Laytschaft Bleen an Goert von Bocholtz (Ingenhoven) und dessen Ehefrau Maria von Buschfeld.³) Im Jahre 1561 stiftete Johann von Waldoß, genannt Heithausen, ein Aniversar für sich in der Kirche zu Lobberich. 4)Derselbe Johann von Waldoß, genannt Heythauß, stiftete 1561 auf St. Andreasabend eine Armenrente mit 73 Goldgulden und beschwerte damit "Heyteserhof" zu Lobberich. (Am 12. März 1682 wurde diese Rente von der Familie abgelegt, und zahlten hierzu: Joachim tho Heithausen (Bengmannshof) 50 Goldgulden und Merten Dörkes 25 Goldgulden.5) Am 23. Oktober 1579 zu Gladbach bekennt Maria Knops, Witwe des Wilhelm von Heithausen, Schultheiß zu Oedt und ihr jetziger Bräutigam Georg Klaett von Diedrich von Bocholtz zu Störmede (Westfalen) 500 Thaler, mit jährlich 25 Thaler Zinsen, darlehnsweise empfangen zu haben.6). Am 27. Juli 1589 quittieren Wilhelm von Waldorf, genannt Heithausen, und seine Frau Magdalena von Amstel dem Droste Diedrich von Bocholtz zu Störmede (gebürtig aus Ingenhoven-Lobberich) 400 Reichsthaler.7) Nachdem am 6. Dezember 1590 Anton Knops und seine Frau Aleydt (Adelheid) von Walter auf ihr Drittteil des Lehngutes "zu Heethuysen" im Amte Krickenbeck, Kirchspiel Lobbroich, vor dem Lehnsgute des Fürstentums Geldern und der Grafschaft Zütphen in Gegenwart der Lehnsmannen: Dietrich von Westrem und Johann von Bocholtz verzichtet haben, wir auf Antrag derselben genannten Eheleute, Daem von Bocholtz mit dem gedachten Hofe, nach Geldrischen Lehnrechten, gegen 15 Goldgulden, "Heergewede" belehnt. Ergeben Roermonde, 11. August 1593, unter dem Siegel des Königs Philipp von Spanien. 8) (Unter Grefrath lag ebenfalls ein "Hof Heithausen", 1394 schon genannt; dieser war gleichfalls in adeligen Besitz

Anmerk.

1)und 3) Fahne, Bocholtz, II. Bd. Köln, 1860.

2) Kirchenbuch, Lobberich II S. 47 b

4) Kirchenbuch Lobberich,I., S. 20.

5) Kirchenbuch Lobberich II, S. 17-19

6) 7) und 8) Fahne Bocholtz, II. Bd., Köln, 1860.

Seite 108 2. Spalte

und wurde später Heitzerhof genannt. Das Grefrather Gut Heithausen, von welchem noch das Heitzerend bekannt ist, war im Besitze der dortigen Familie von Spee.) Zu Lobberich am 31. März 1634 verkauften die Eheleute Tiß (Mathias) Mantteua (auch Mantua und Mantewa geschrieben, er selbst schrieb die erste Weise) und Elisabeth von Heithausen mit Erlaubnis des Lehnhofes zu Arnheim und des Engels Bengmanns und Pawelß Hegholz als Vormünder von Magdalena der genannten Elisabeth Vorkind, auch Vollmacht habend von Franz, seiner Gattin Bruder, 2 1/2 Morgen Land, gelegen neben der Kirche und Erben von Bocholtz Land, an Thisken Bengmanns 1) und Entgen, dessen Ehefrau, für 1050 Gulden venlosch, und als Erbzins 1/2 Malter Roggen und 4 Steine Flachs. Auch sollen Ankäufer 6 Reichsthaler zum Verzeichnis (Lehnsregister) zahlen.²)(Im Jahre 1673 war Jakob Mantewa, wohl ein Sohn des vorgenannten Thiß, König der St. Marien-Junggesellen-Schützenbruderschaft zu Lobberich; seine Platte ist noch vorhanden. Zu Lobberich am 25. April 1641 bekennt Mattiß Mantua, Gemahl der Elisabeth von Heithausen, vor dem Edlen und ehrenhaftesten Joachim von Bocholtz zum Hove (Ingenhoven) und Gerhard Doerckens, als beide Mannen der geldernschen Lehen, daß er sein Gut verkauft hat an Gerhardt Heithausen 3) mit wissen und willen seines Vormünders, des edlen und festen Adolf von fourdt, daß er aber jetzt durch "Beschutrecht und guter Leute Zwischensprechen,4) durch Heimlichkeit dasselbe dem Wohledlen und festen Arnold von und zu Bocholt (zu Burg Bocholtz) und dessen Ehefrau Eva von Alden-Bruck genannt Velbruck überläßt, dem ihm zustehenden Rechte gemäß. Bocholtz soll den Kaufpreis in der Hand halten und ihm bloß 500 Gulden venloer Währung, sowie 2 Malter Roggen und 1/2 Malter Weizen in Baar geben. Die Urkunde unterschrieben: Mattyß Manteua, Joachim van Bocholt zum Hove, Gerret Doerkens und Jans Reiners.5)

Anm.

1) War wohl der Bengmanns genannte This Schiffeler, der auf Bengmannshofe wohnte

2)5) Urkunden im Besitze des Herrn Gerh. Heythausen auf Bengmannshof, zu Lobberich.

3)War wohl ein Neffe seiner Gattin vom Bengmannshofe, wo die Urkunde noch vorhanden.

4)Wurde in alter Zeit ein Gut oder ein Stück Ackerland öffentlich oder aus der Hand verkauft, so wurde dies an drei nach einander   folgenden Sonntagen von der Kanzel publiziert, weil Jemand aus der Verwandtschaft des Verkäufers kommen konnte, der es "beschöddete", d.h. noch ein Aufgebot that. Kam wirklich ein solcher, so wurde der erste Verkauf ungültig.

Seite 109

Soweit mir bekannt, wurden mit dem Gute tho Heithausen zu Lobberich belehnt: Tilman von Heithusen i.J. 1405 vom Herzoge von Geldern; sein  Sohn Tilman von Heithusen i.J. 1415; dessen Sohn Goddert (Goert) von Heithusen i.J. 1456; und dessen Kinder Aleid von Heithusen 1497 und Wilhelm von Heithusen i.J. 1525.1) Ferner wurden noch mit dem Gute belehnt: Daem von Bocholtz zu Roermond am 11. August 1593,²) Lennert (Leonhard) to heythausen zu Roermond am 15. April 1605,³)Theiß Scheiffeler4) zu Arnheim vor dem Statthalter der Lehne des Fürstentums Geldern, für sich und seine Mitkonsorten mit dem "gute tho heythausen" am 19. Februar 1633, 5) Gerrit (Gerhard) Heythauseni.J. 1720 6) und Johannes Heithausen genannt Bengmanns mit dem Lehen Heythausen i.J. 1782.7)

Der vorgenannte Lehensträger Theiß Scheiffeler gab am 25. Mai 1634 vor den Scheffen Gerhard Doerckens und Johann Scheiffeler zu Lobberich die Erklärung ab, daß der Lehnschreiber des Jahres 1605 nur 8 Morgen im Vierkant für Haus Bocholtz verzeichnet habe, welche mit einer Seite auf "den weg so vom Palmz Gardt op heythauser hausß geht", die andere Seite neben Daem Doerckens Land, ein Vorhaupt schließend auf den Bocholtz Kirchweg, so von dem Hagelkreuz auf dem Haus von Bocholtz geht und das andere Vorhaupt schließend auf Jan in der Schmitten und Theiß Roelkens Land. Die anderen 12 Morgen seien darin nicht aufgenommen. Dagegen seien jetzt (1633) 20 Morgen für Junker Johann von Bocholtz im Vierkant eingeschrieben.8) Wie die Frage gelöst wurde, ist mir nicht bekannt, aber i.J. 1720 und auch noch i.j. 1782 besaß Haus Bocholtz 19 Morgen des "Lehens to Heythausen" im Vierkant.

Nach Fahne 9) führte die Familie von Heithausen zu Lobberich auf dem Gute Heithausen eine Gleve (Lilie) im Wappen. Darnach haben sie zu der großen Familie gehört, aus der die Krickenbeck, Wachtendonk, Asselt, Donc, Eyl u. hervorgegangen sind.

Im Hotel Heythausen (Kox) in Lobberich befindet sich noch heute als Aufsatz der Schenktheke das Oberstück eines Herdes, das wohl vom Bengmannshofe, von welchem sowohl der Vater als auch der Urgroßvater

Anm. 1) Fahne, Bocholtz, I. Bad. II. Abt., Köln, 1859, S 227.

2) Fahne, Bocholtz, II. Bd. (Urk-Buch), Köln 1860

3)5)6)7)8) Urkunden im Besitze des Herrn Gerh. Heythausen auf   Bengmannshof zu Lobberich.

4)Seine Gattin war Anna tho Heythausen, welche Besitzerin von  Bengmannshof war.

9)Fahne, Bocholtz, I. Bd., II. Abt.,Köln 1859, Vorwort

Seite 109, 2. Spalte

des jetzigen Hotelbesitzers Louis Heythausen gebürtig war, herstammt - und wohl dem in der Nähe des genannten Hofes ehedem gelegenen Hause Heythausen entstammt. Unter dem von vier einen Fruchtkranz haltenden Engeln gekrönten Kopfe dieses Aufsatzes (Guß) steht recht (herald.links) eine gepanzerte Frauengestalt, mit der rechten Hand auf das Schwert und mit der linken auf ihren Wappenschild gestützt, welcher 3 ( 2,1) Gleven zeigt und wohl sicher das Wappen der Heythausen ist; zur linken (herald.rechts) steht ebenfalls eine gepanzerte Frauengestalt, mit der linken Hand auf das Schwert und mit der rechten Hand auf ihren Wappenschild gestützt, welcher einen aufrecht stehenden, nach rechts sehenden Löwen zeigt und wohl das Wappen des Herzogtums Geldern ist. Leider fehlt das Mittelfeld dieses Stückes, welches durch ein modernes ersetzt ist.

Außer den bereits früher genannten Mitgliedern dieser Familie Heythausen sind mir noch folgende vorgekommen:

Johannes de Heidhausen, um das Jahr 1326 Benediktinermönch der Abtei M.-Gladbach;1) und Cäcilia von Heidhausen,um das Jahr 1534, zweite Gattin Eduard's von Bocholtz zu Burg Bocholtz zu Lobberich, welche als Witwe i.J. 1538 noch lebte.²) Sodann i.J. 1556 waren Quirin von Heithuesen und Marten von Heytheusen zu Lobberich in der Nähe des "Gutes Wolfsbosch" mit Grundstücken begütert. (Norrenberg, Gesch. Grefrath's Viersen 1875, nach dem Krickenbecker Rentbuche, S. 119.)

Sodann hat Fahne über das Geschlecht der von Heythausen ³) zu Lobberich vom Gute Heithausen folgende Stammtafel 4):

1236. Theodericus de Hethusen, Kanonikus zu Xanten. 1418. Ritter Andreas von Heithuysen vom Hofe Heithuysen bei Lobberich besiegelt mit vielen anderen Rittern den Verbund der Ritterschaft des Oberquartier von Gelderland.(Quartier Roermond; in dem Exemplare, welches davon in Zütphen beruht, heißt er Friedrich) 1460. Andreas von Heithausen bei der Geldrischen Ritterschaft. 1530. Hermann von Heithausen, Pfandinhaber des Zoll's zu Lobith. 1545,

Anm. 1) Fahne, Bocholtz, III.Bd.,Köln,1856, S.40.

2)Fahne, Bocholtz, II. S. 116 und Fahne, Bocholtz IV. Bd.

im Register der Familie zweimal.

3)Fahne hat hier folgende Schreibweisen: Heidhausen, Heithusen

und Hethusen zu Lobberich vom Gute Heithausen. Im Vorwort dieser Abteilung bei Angabe des Wappens, hat er die Schreib-

weise Heidhausen.

4)Fahne, Bocholtz, I. Bd. II. Abt., Köln, 1859, S. 227.

Seite 110

1553 bis 1579.Johann von Heithausen zu Lobberich bei der

Ritterschaft des Oberquartiers von Gelderland.1) Johann von Heithausen war um 1550 mit Elisabeth von Stallbergen verheiratet.²)

Ferner hat Fahne noch folgende zusammenhängende Stammtafel ³): Tilman von Heithusen, wird 1405 von dem Herzoge von Geldern mit dem Hofe Heithusen zu Lobberich belehnt; heiratete R., sein Sohn war: Tilman von Heithusen; derselbe wird 1415 mit dem Hofe zu Heithusen belehnt, an welchem er 1421 seiner Frau die Leibzucht einräumt; er heiratete Kunigunde von Weverden, 1421; sein Sohn war:

Goddert (Goert) von Heithausen, 1456 mit Heithausen belehnt, welches er 1464 und 1473 an This von Kessel verpfändet; er heiratete R. und lebte noch i.J. 1481 4)Seine Kinder waren:

1. Wilhelm von Heythusen 1497, mit Heythusen belehnt 1524; und

Aleyd von Heithusen, 1497 mit Heithusen belehnt, 1523, heiratete R. (Hoefschleger?) (In genanntem Jahre 1523 verkaufte sie nämlich, wie früher schon bemerkt, 4 Sester Roggen aus der Kaethmühle zu Lobberich an Goert von Bocholtz. Aus diesem niederdeutschen (bei Fahne, Bocholtz II, Seite 95 abgedruckten) Aktenstücke sei folgendes übersetzt mitgeteilt (Teil der Urkunde):

"Ich Aelet von Heythüsen thue kund und bekenne mit diesem offenen Briefe für mich und meine Erben und Nachkommen, daß ich verkauft habe in einen festen Erbkauf Goert van boecholt und joffer marie van busfelt seiner Hausfrau und deren beider Erben und Nachkommen die 4 Sester Roggen Erb-Jahr-Pacht, die ich jährlich habe an eine "moelen gebeiten die kaertmoelen" und einen Teil von den laeten, thyus (Zins), hühner, gewinn, gewerff, koermoede, wie meine Voreltern das aus der "laytschop" von vleen (zu Lobberich) gehabt haben und mein Vater Goert van Heythusen selig das eine lange Zeit gebraucht hat,

Anm. 1) Fahne, Bocholtz, IV. Bd. Ausschwörungen und Gabdenkmale, Köln 1857, S. 74. Hier heißt er Heythuysen zu Lobbricht.

2) Henrichs und J. Finken, Gesch. Leuth's Kempen 1884, S. 259. Von welchem Gute war dieselbe ? Vom Stallbergerhofe, jetzigen Mühlenhofe zu Lobberich-Dyck; vom Stallber'schen Gute Töschenmöhles zu Leuth, von dem der Familie gehörigen Stallberghofe zu Herongen oder vom Stallberghofe zu Venlo?

3)Fahne, Bocholtz, I. Bd., Abt. S 227.

4)Als Goert von Heythauß, 1481 nennt ihn das Kirchenbuch Lobberich II. Seite 47b.

Seite 110 2. Spalte

und ich nach Tode meines Vaters, gelegen in dem "kyrspel van Lobbroick" in den "dynkhoff to Vleen" unter der Pforte, auf St. Lambertustag. Doch habe ich ausgehalten und nicht verkauft: Leibgewinn, gulden tzyns (Zins), hühner, korngulden, gewinn, gewerff, welches von alters her in den "hoeff to Heythusen" gehört hat und noch gehört - und ich habe nichts verkauft, als die "laetschap van vleen und in den dynckhoff verbracht und verdanckert muß sein, und zwar mit Wissen und Willen meines Schwiegersohns Goert's und belen, meiner Tochter. Gegeben 1523 auf St. Gertrudentag, der hl. Jofferen" (17. März). Nebst Bescheinigung, daß die Kaufsumme richtig bezahlt sei. (Im Jahre 1612, bei der Erbteilung, erhält, wie wir noch sehen, Maria zu Heythausen, Ehefrau L. von Randenraidt, von ihrer Mutter Beelen, der Enkelin der vorgenannten Beelen und Urenkelin Aleids, diese vorerwähnten Gewinn- und Zinsgüter nach deren Tode zugedacht.) Ihre Tochter war:

Bela (Sibilla), welche Goddert von Heithusen heiratete, welcher 1529 tot ist.-

Soweit nach Fahne. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, waren dem berühmten Forscher Anton Fahne keine weiteren, als die bis hier mitgeteilten Nachrichten über diese Familie von Heythausen bekannt. Der Anschluß an vorgenannte Familie von hier aus bis zur Gegenwart befindet sich in den Familienpapieren der Familie Heythausen auf Bengmannshof zu Lobberich, denen wir von nun an folgen. 1)

Diesen Akten zufolge hat obengenannter Goddert von Heithausen²) und seine Ehefrau Bela (Sibilla) mindestens einen Sohn, R. von Heithausen, gehabt, welcher mit R.R. verheiratet war. Bekannte Kinder dieser Eheleute sind:

1. Beela zu Heythausen, folgt unter A.

2. Engel tho Heythausen, genannt Bengmans, heiratete Merken (Maria R.

3. Franz zu Heithausen. 4. R. (Tochter).

5. Elisabeth von Heithausen, i.J. 1634 Ehefrau von Mathias Mantua. Sie war vor ihrer Heirat mit Mantua bereits Witwe und hatte aus erster Ehe ein Kind, Namens Magdalena. Im Jahre 1641 scheint sie verstorben zu sein, dagegen tritt ihr Gatte in diesem Jahre noch als Verkäufer auf. (Bei dieser Gelegenheit wird auch der edle Adoplh von fourdt als sein ehemaliger Vormund erwähnt.) Mathias Mantua, der sich auch Manteua und Mantewa nannte,

Anm. 1) Sämtliche Urkunden im Besitze des Herrn Gerh.Heythausen auf Bengmannshof zu Lobberich.

2) Goddert ist Goert - Gottfried

Seite 111

hatte mit Elisabeth von Heithausen wenigstens einen Sohn: Jakob Mantewa, wieder i.J. 1673 König der St. Marien-Jungesellen-Schützen-Bruderschaft zu Lobberich war.

Beela (Sibilla) zu Heithausen (A) die Enkelin der Beela und des Goddert von Heithausen, welcher 1529 tot war, heiratete Leonhard tho Heythaußen, 1) welcher 1605 belehnt wurde, 1612 bereits verstorben war; seine Gattin lebte i.J. 1612 noch. Kinder dieser Eheleute waren:

1. Johann von Heithaußen ²), folgt unter B.

2. Gerhard Heithausen.

3. Maria zu Heithausen, welche den Leonhard von Randenraidt heiratete, welcher 1626 noch lebte.³)Diese Eheleute hatten einen Sohn: Jürgen (Georg) von Randelradt.

Johann zu Heithaußen (B) war verheiratet mit Enken (Anna) R. Im Jahre 1612 fand eine Erbteilung der Kinder des verstorbenen zu Heithausen und der noch lebenden Beelen zu Heithausen statt. Johann zu Heithauen, der Sohn und seine Ehefrau Enken erhalten die Erbgüter zu Lobberich, wie ihre Mutter Beela sie zufolge des zwischen ihr und ihren Brüdern und ihren Schwestern aufgerichteten Erbteilungsbriefes übernommen hat; Leonhard von Randenraidt und seine Ehefrau Maria zu Heithausen erhalten 700 Thaler, den Thaler zu 30 Stüber; ferner erhält Maria noch einen Rock oder dafür 25 Thaler und war ihr Leibegwinns-, Curmuts- und Zinsgüter nach dem Tode der Mutter Beelen zu Heithausen, gemäß zwischen dieser und deren Geschwistern errichteten Erbteilung ihr noch zusteht.4)Im Jahre 1621 am 3. April, verpachtete Johann zu Heithausen seinen Hof auf 6 Jahre an Theis Breiendoncks und Margaretha, Eheleute.5) Im Jahre 1626 waren die Eheleute Johann zu Heithausen und Enken verstorben. Sie hinterließen 2 Töchter:

1. Entgen (Anna) zu Heithausen.

Anm. 1) Ob er aus der Familie Heythausen stammte und Verwandter

seiner Frau war,- oder den Namen Heythausen später angenommen

ist mir nicht bekannt; letzteres war zu jener Zeit und noch über 100 Jahre später nicht selten, wie wir noch sehen werden.

2)Im Jahre 1626, nach seinem Tode, wird er Johann tho Heythausen genant.

3)Im Jahre 1626 heißt er Leonhard von Randenrath, an anderer

Stelle auch Leonhard von Brüggen.

4)Die Urkunde dieser Teilung ist nicht mehr vorhanden; dagegen

ist die vom Jahre 1612 noch im Besitze des Herrn Gerhard

Heythausen auf Bengmannshof.

5) Urkunde auf Bengmannshof

2. Trinken (Katharina) zu Heithausen, folgt unter C.

Am 22. März 1626 trafen die Kinder der verstorbenen Eheleute Johann tho heythaußen eine Erbteilung.1) Es waren die vorerwähnten 2 Töchter: Entgen, die ältere, erhielt den "Bengmans oder heithaußenhof"; Trinken, die jüngere, erhielt 1000 Thaler Lobbericher Währung und eine Aussteuer. Hierbei waren zugegen: Johann Pawleß, Goert Meweiß, Engel (Engelbert) tho Heythausen, genannt Bengmans und Leonhard von Randenrahdt, der Kinder Bestevater (Großvater) und Ohmen.²)

Entgen (Anna) tho Heythausen, die Besitzerin des Gutes, heiratete Theiß Schiefeler, welcher 1633 mit dem Gute belehnt wurde. Er wird zuweilen, so 1634 u.m. Theiß Bengmanns genannt. Es scheint, daß dieser Ehe keine Kinder entstammten. Beide Eheleute waren i.J. 1650 schon verstorben und hatten vordem das Heythausen-Gut ihrer Schwester und Schwiegerin übertragen.

Trinken (Katharina) tho Heythausen (C) die nunmehrige Besitzerin des Gutes, war verheiratet mit R.R. und war 1650 bereits im besitze des Bengmannshofes. Um das Jahr 1662 scheinen beide Eheleute verstorben zu sein. Mit der Uebernahme des Gutes nach dem Tode ihrer Schwester steht folgendes, nicht datierte Verzeichnis in Verbindung:

"Extrackt oder Ausgab-Rechnung, war Treincken Bengmanns ob Benmansgut außgelacht und bezahlt, oder noch muß bezahlen, als folgt:

It. in dem Ersten betalt oder angenohmen zu bethalen von Heiteser gut ter somme ad vier Dousent gld. und sechs Rthlr......(Worte ausgefressen) zum verkauf-pfennig.

It. Darbeneben zwei malder roggen und ein halb malder weitz ahn Matis Mantua betalt.

It. ahn dem Woll Edell Gebohren Arnoldt von und zu Bocholtz ein Pferdt, Geliebert Gemeint der somme ad ein hondert Reichs-thlr.

Ite. noch betalt an dem vurß. Bocholt von onrath Pfennige ter somme ad siebenzig zwei Reichs-thlr.

It. Darbeneben zu Rurmundt betalt vor ein Dobbel Lehn te winnen, ter somme ad Achtzig zwey Goldgulden.

It. noch Darbeneben betalt ahn "obdracht und octroy" breyf ter somme ad dreißig sechs Reichts-Thaler.

Anm. 1) Urkunde auf Bengmannshof.

2) Nach diesem wäre die Ehefrau Enken eine geborene Pawelß gewesen; Engel und Leonhard dagegen Großonkel und Goert Oheim.

Seite 112

I. an Zehrungs kosten zu Rurmundt damals verdahn ihn der herbergh und mit Perd ad 18 gulden.

It. noch an "Liecop" betalt ad 60 Gld.

Ite. ahn Armen gelt betalt ad 10 gld.

Ite. ahn dem Lehn Pondt betalt von wegen des hauß Heithaußen vor seine Jura ad 7 Reichs-Thlr.und ein fett schauff (Schaf).

Ite. Darbeneben betalt zu Arnheim ahn Het Lehn zu winnen die halbscheidt von dreißig zwey Reichs-Thlr. ad 16 Reichs-Thlr.

Ite. noch ein Lehen zu Rurmundt Gewonnen ad siebenzig einen gulden brabantz.

Ite. ahn Jaryen (Jurgen, Georg) von Randelradt, unsen Reff, betalt ad ein hondert fünfzig gulden.

Ite. ahn Engel Benmanns zur Dochter Illiger ... (Worte ausgefressen) siebenzig gld.

Ite. ahn ...(Zeile ausgefressen) zwanzig fünf Reichs-Thaler.

Ite. ahn Lenß Wanß betalt von Enken Wanß von verdiente lehn welches unsere bestmutter noch schuldig was, ad 50 gulden.

Ite. betalt von unser bestemutter (Großmutter)wegen Jahn einen Fenderich zu Venlo in beywesens Theißken Knaups ad 10 Reichs-Thlr.

Ite. ahn Engel Bengmans huißfrouw Merken (Maria) betalt von zehrungs Costen ad 40 Gulden.

Ite. ahn hauß Jochems (Bocholtz) Kinder betalt verlaupen Pension welches in Theiß bengmans Zeit verlaupen sein ad 25 gulden. 1)

Von den Kindern der Eheleute Trinken tho Heythausen und R.R. erhielt ihre Tochter Trinken (Katharina) tho Heythausen den Bengmannshof. Diese heiratete Clauß (Nikolaus) Doerkens, welcher aber den Namen Claß tho Heythausen annahm.²) Die Kinder dieser Eheleute führten alle den Familiennamen Heythausen. Die Eheleute Claß und Trinken to Heythausen waren i.J. 1662 bereits im Besitze des Bengmannshofes. Claß lebte noch i.J. 1678, war dagegen 1681 verstorben; in letzerem Jahre lebte seine Gattin noch. (Eine Verwandte dieser war Trinken Bengmanns, welche am 7. Mai 1674 zu Lobberich Arret (Arnold) Theunissen, genannt Ebbertz, heiratete; beide

Anm. 1) Urkunde im Besitze des Herrn G. Heythausen auf Bengmannshof.

2) Im Jahre 1662 wird er Claß Doerkes genannt tho heithausen - i.J. 1672 Claß to Heytesen genannt.

waren verheiratet und hatten auch beide Kinder 1) Die vorgenannten Eheleute Claß tho Heythausen und Trinken tho Heythausen hatten folgende Kinder:

1. Joachim Heythausen, folgt unter D.

2. Jelis (Egidius) Heythausen, später verheiratet mit Drutgen (Gertrud) Brucker (te Broeck) auf Brockerhof, jetzt Hartges) zu Sassenfeld bei Lobberich, wo er am 2. Mai 1713 starb; seine Gattin überlebte ihn. Sein Grabkreuz auf Blaustein ist auf dem alten Friedhofe zu Lobberich noch erhalten und hat als Inschrift: 1713 den 2 May starb Gilles te bruck; seine Hausfrau Treukten (Gertrud) te broeck ist gestorben 17. Andreas te bruck. Bereits bei seiner Heirat hat Jelis den Familiennamen "Heythausen", den er im Jahre 1681 noch führte, fallen gelassen und nennt sich Jeis Bengmanns. Seine Kinder führen alle den Familiennamen der Mutter und des Hofes, nämlich Brucker oder auch Brocker, wie ja auch er auf seinem Grabkreuze "te bruck" genannt wird. (Diese Veränderungen des Famliennamens waren damals, wie schon früher bemerkt, nicht selten; z.B. in der Stammtafel unserer Familie betreffs der Studienstiftun Weyer oder Weyers (aus Viersen) kommen außer dieser und zwar noch früher, ebenfalls 2 Veränderungen des Familiennamens vor, die aber alle seitens der königl. Studienverwaltung bei Verleihung dieses Stipendiums, nicht beanstandet werden.) Jelis gründete 6 zum größten Teile noch bestehende Linien. Eine seiner Töchter, Entgen (Anna) Brucker, heiratete den Schöffen und Ackerer Heinrich Schinck zu Leuth; sie starb i.J. 1728, ihr Gatte 1758. Diese war die Urgroßmutter von A. Margaretha Bontenakels, (gestorben 1850,) Ehefrau Heinrich Finken, (gestorben 1847) und meiner (des Verfassers Johann Finken's) Großmutter.

3. Jan (Johann) Heithuysen.

4. Stinken (Christina) Heythausen.

5. Gerardt (Gerhard)Heythausen.

Am 7. November 1681 übergab Trinken to Heythausen, Witwe von Klaß to Heythausen, ihrem Sohne Joachim Heythausen und dessen Ehefrau Metgen Meuißen ihr Erbe "to heithausen". Die anderen Kinder, als Jeles und Jan, beide mündig, Stinken und Gerret, beide mündig, erhielten ihre Abfindung in Geld.²)

Joachim Heythausen (D) war verheiratet mit Metgen Meuißen, welche 1741 noch lebte. Am 26. März 1695 kauften die Eheleute Joachim Bengmanns, genannt zu Heythausen und Metgen Meuißen von Leonhard Spillmanns und Grietgen zu Nelßen, Ehe-

Anm. 1 + 2 Urkunde im Besitze des Herrn G. Heythausen auf Bengmannshof.

Seite 113

leute, daß 6. Teil von Kreinen genannt Heithausengut zu Lobberich, für 900 Gulden, den Gulden zu 20 Stüber Lobbericher Währung und 4 Reichsthaler, sowie 1 Paar auf "Rewer Mühle", ausgenommen war die Wiese zu Grefrath, die Heinrich Merten, Jan zu Heithausen und Peter Wolters vor diesem Datum gekauft hatten.1) Er war ungefähr 18 Jahre Geschworener der Gemeinde Lobberich, wurde als solcher im Juli 1695 von den Franzosen als Geißel gefangen genommen und saß 19 Monate, bis 1697, in Luxemburg.²) Er wird 1700, 1709 und 1715 Jochem Bengmans genannt, nannte sich aber selbst 1708 Jochem Heythuysen, Besitzer des Heythuyser Gutes³). Seiner Ehe entsprossen folgende 9 Kinder:

1. Gerhard Heythausen, folgt unter E.

2. Heinrich Heythausen, war 1773 zu Lobberich mit Gertrud Heesen verheiratet, lebte noch i.J. 1784 und verkaufte in diesen Jahren den Eheleuten Johann Heythausen, seinem Neffen und Helene Bitges 1 Morgen Ackerland; ein Sohn der Eheleute Heythausen und Gertrud Heesen war: Joachim Heydhausen, geboren am 5. Mai 1775; dieser heiratete erstens Katharina Ingendresch und zweitens deren Schwester Maria Gertrud Ingendresch zu Lobberich-Sittard. Aus der ersten Ehe entstammen 2 Söhne: Heinrich Mathias Heydhausen, geboren den 18. August 1815; und Heinrich Heydhausen, geboren den 8. März 1818; aus der zweiten Ehe entstammten 3 Söhne: Conrad Heydhausen, geb. im Oktober 1826, Peter Gerhard Heydhausen, geboren am 3. November 1828 und Mathias Thomas Heydhausen, geboren im September 1824; letzterer hatte mit seiner Ehefrau, einer geb. Bosch, eine Tochter: Gertrud Heydhausen, welche Franz Wolf zu Süchteln heiratete, aus welcher Ehe 2 Töchter und 1 Sohn stammen.

3. Jan ( Johann) Heydhausen i.J. 1741 schon verstorben; hinterließ unmündige Kinder.

4. Niklas (Nikolaus) Heythausen.

5. Peter Heythausen.

6. Jeles (Egidius) Heythausen, welcher 1739 noch lebte.

7. Jakob Heythausen, verheiratet zu Lobberich mit Maria Elisabeth von Schellbergen (auch Schellberghen) er war König der St. Sebastianus-Schützen-Bruderschaft zu Lobberich i.J. 1754.

8. Trinken Heythausen, bereits i.J. 1720 verheiratet mit Jan (Johann Konings in Hinsbeck, war 1741 bereits verstorben und hinterließ Kinder.

Anm. 1)2)3) Urkunden auf Bengmannshof. Herrlichkeit Lobberich.

9. Anna Heythausen.

Am 26. November 1721 übertrugen die Eheleute Joachim te Heythausen und Metgen Meuißen ihrem Sohn Gerhard ihr Erbe genannt "den hof te heytheußen", wobei die anderen 8 Geschwister anderwärts abgefunden wurden.1).

Gerhard Heythausen (E) war 1741 bereits verstorben und verheiratet mit Enken (Anna) Weyer, die ihn überlebte. Sein Neffe war Leonhard Friedrich Heythausen, i.J. 1735 Vikar B.M.V. in Köln ²)Kinder dieser Eheleuten waren:

1. Johann Heithausen, folgt unter F.

2. Maria Katharina Heithausen, heiratete zu Lobberich Johannes Bruster (Broußtes), welcher 1786 König der St. Sebastianus-Schützen-Bruderschaft zu Lobberich war und nebst einer Gattin 1792 noch lebte.

3. Joachim Heythausen, gestorben 1813, König der Sebastianus-Schützen-Bruderschaft zu Lobberich 1779, heiratete Sibilla Kox, gestorben 1814; im jetzigen Hotel Heythausen, auch noch Kox genannt. Diese Eheleute hatten mehrere Kinder; während 3 Töchter im Heimatshause verblieben, waren 2 Söhne in Lobberich verheiratet und zwar:

1. Joh.Jak. Heythausen, Kaufmann geb. 1769, gestorben 1838; seine Gattin, die vor ihm starb, war eine geborene Basels aus Kempen. Sie hinterließen 8 Kinder. Ein Sohn, Heinrich Heythausen, geb. 1819, starb als Pater Apolinaris im Franziskanerkloster zu Werl i.J. 1864.

2. Joh. Quirin Jos. Heythausen, geb. 1785, gest. 1860, Kaufmann in Lobberich, heiratete Maria Agnes Haanen, die Tochter des damaligen Lobbericher Bürgermeister Johann Heinrich Haanen, geboren 1789, gestorben 1849. Kinder dieser Eheleute sind:

1. Josephine Heythausen, geb. 1830, gest. 1882, heiratete 1854 Mathias Kessels, Sohn des Bürgermeister Kessels, geb. 1819) deren Kinder:

a) Lonis Kessels, heiratete Agnes Mertens, deren Sohn: Louis Kessels.

Anm.1) Urkunde auf Bengmannshof; 1662, Kirchbch. 2, Seite 19, heißt er Joachim tho Heithausen.

2) Urkunde auf Bengmannshof; Gerhard wird 1725 Geret Heythuysen, genannt Bengmanns, 1726 Gerh. toe heythuysen und 1735 Gerit Bengmanns, gen Benghmans genannt. Bei seinem Tode waren seine Kinder noch unmündig.

3) Auch er entstammte selbst der hier genannten Familie Heythausen ; seine Großmutter Adelg. Bontenakels, Ehefrau Joh. Kessels, war nämlich eine Enkelin von Anna Brocker, Ehefrau Schink, gest. 1728, welche eine Tochter des Jelis Heythausen genannt Bengmanns war ( vergl. am Schluß dieses Kapitels bei seiner Schwester). Seine Großmutter stand mit dem Vater seiner Gattin im 4. Grade der Verwandtschaft.

Seite 114

b) Quirin Kessels, geboren 1861, gest. 1885, war 1879 König der St. Marien-Junggesellen-Schützen-Bruderschaft zu Lobberich und

c) Maria Kessels, geboren 1857, gestorb. 1881, heiratete 1876 Theodor Stankeit, Bürgermeister zu Lobberich (zur Zeit Bürgermeister in Altenessen). Kinder: Theodor und Maria Stankeit, letztere vermählt mit dem Apotheker Schäfer in Essen a.d. Ruhr.

2. Sibilla Gertrud Heythausen, geboren 1819, gestorben 1889, heiratete 1845 ihren Halbvetter Johann Heinrich Heythausen, geboren 1808, gestorben 1878. Von ihren Tanten erhielt sie das jetzige Hotel Heythausen, auch Kox, genannt. Kinder sind:

a) Louis Heythausen, Hotelbesitzer, verheiratet mit Mathilde Gartz.

b) Maria Heythausen, unverheiratet.

c) Mathilde Heythausen, heiratete Norbert Stinshoff, früher Amtsrichter zu Lobberich, zur Zeit Oberlandesgerichtsrat zu Köln; deren Sohn Robert. Johann Heithausen (F) war geboren auf Bengmannshof den 19. Februar 1731 und starb daselbst den 30.

Januar 1798. Er war verheiratet mit Helena Bitges , welche i.J. 1802 noch lebte. Er war i.J. 1780 König der St. Sebastianus-   Schützen-Bruderschaft zu Lobberich. 1)

Kinder dieser Eheleute waren:

  1. Gerhard Heythausen, folgt unter G.

  2. Maria Agnes Heythausen, geboren 1777, gestorben 1859, heiratete zu Leuth 1805 Peter Wilhl. Nooten, geboren 1778, gestorben 1862; deren Sohn war Joh. Math. Nooten, geboren 1806, gestorben 1880, heiratete 1844 Adelgunde Gartz, geboren 1814, gest. 1845, Sohn dieser Ehe: Peter Wilhelm Nooten, geb. 1845, gestorben 1875, heiratete 1870 Josefine Bötzkes, geboren 1842, gestorben 1878; aus dieser Ehe waren 3 Kinder, von denen war das älteste und letztlebende Mathias Nooten, geboren 1870, gestorben 1883.

Gerhard Heythausen (G) der Besitzer des Bengmannshofes, war verheiratet mit Maria Katharina Wittlings; dieser Ehe entsprossen 3 Kinder:

  1. Math. Egid. Jak. Heythausen, folgt unter H.

  2. Johann Heinrich Heythausen, geboren 1808, gestorben 1878, heiratete seine Halbnichte Gertrud Heythausen und wurde Hotelbesitzer in Lobberich.

  3. Maria Anna Katharina Heythausen, gestorben im Alter von 59 Jahren, nach 24jähriger Ehe,

Anm. 1) Seine Paten waren Johann Weyer und seine Großmutter Metgen

Heythausen; der Name seiner Gattin wurde auch Fittges und Fitges geschrieben.

1865; sie war vermählt mit Tilmann Schmitter, Ritter des Roten Adlerordens und langjähriger erster Beigeordneter zu Lobberich, geboren 1805, gestorben 1883. Von seine Nachkommen lebt noch ein verheirateter Sohn, Wilhelm, und dessen Kinder.

Mathias Egidius Jakob Heythausen (H) war geb. den 12. August 1811, wurde Besitzer seines Heimatshofes und starb daselbst den 26. Februar 1857. Seit November 1838 war er vermählt mit Adelgunde Kessels, Tochter des Bürgermeisters und Rittergutsbesitzers Kessels zu Lobberich. Sie war geboren i.J. 1814 und starb i.J. 1889.1) Ihre Ehe war mit folgenden 10 Kindern gesegnet:

  1. Peter Johan Heinrich Egidius Heythausen, stud. theol. geb. 1839, gestorben 1859.

  2. Max. Kath. Balb. Agnes Heythausen, geb. 1846, gest. 1867.

  3. Mar. Margd. Heythausen, geb. 1842, gest. 1868.

  4. Julius Heythausen, geb. 1850, gest. 1878.

  5. Louis Heythausen, als Kind gestorben.

  6. Mathilde Heythausen, heiratete Hermann Grünenwald in Crefeld; haben Kinder.

  7. Johanna Heythausen, heiratete Georg Grünenwald in Rheydt; letzterer gestorben 1896, 53 Jahre alt; hatte ebenfalls Kinder.

  8. Egidius Heythausen, heiratete Maria Katharina Bongartz in Helenabrunn; haben Kinder.

  9. Wilhelm Heythausen, heiratete in Lobberich Elisabeth Pelters. Kinder dieser Ehe sind: Joseph, Wilhelm, Julius, Quirin und Maria Heythausen; letztere heiratete in Lobberich Wilhelm Kauertz; ihr Sohn ist Wilhelm Kauertz.

  10. Gerhard Heythausen, Besitzer des Bengmannshofes, verheiratet mit Agnes Winkels. Kinder dieser Ehe sind: Egidius und Maria Heythausen.

Durch vorstehende Nachrichten glaube ich es als erwiesen erachten zu können, daß die von dem Bengmannshofe abstammenden Familien Heythausen direkt dem altadeligen Geschlechte der von Heythausen direkt abstammen, und daß nicht diese Familie Heythausen den Namen des "Lehngutes Heythausen" angenommen hat.

Anm. Die Gattin Adelgunda Kessels, entstammte ebenfalls der Familie Heythausen; ihre Großmutter Adelg. Bontenakels, Ehefrau Johann Kessels, war nämlich eine Enkelin von Anna Brocker gest. 1728, Ehefrau Heinrich Schink, gest. 1758, welche eine Tochter des Jelis Heythausen, genannt Bengmanns, war. Ihr Gatte war der Enke Johann's des Enkels von Joachim Heythausen, welch letzterer Bruder des vorgenannten Jelis war. Somit standen der Vater des Edigius Heythausen mit der Großmutter der Adelgunde Kessels im 4. Grade der Verwandtschaft.


Es folgen die Seiten 115 und 116 Stammtafeln


Inhalt

Link Fünfzehntes Kapitel: Adelsgüter
6. Das Hofgut "Wolfsbosch"